Epochen, Tänze, Stile - ein Überblick

Barock

Die aufwendige Schrittechniken und Choreographien des Barocktanzes, die von Tanzmeistern am französischen Hof entwickelt wurden, hatten Wirkung auf den Tanz in ganz Europa. Ludwig XIV, selbst ein sehr geübter Tänzer, richtete 1661 die Académie Royale de Danse ein. Das Erarbeiten von Ball- und Bühnentänzen wurde durch eine sehr genaue, gut lesbare graphische Notation der Schritte erleichtert, die von Pierre Beauchamp, Maître de Ballet der Académie, im Auftrag des Königs entwickelt wurde. Durch Raoul-Auger Feuillets Chorégraphie ou l'art de décrire la danse (1700) fand sie große Verbreitung. Dadurch sind uns bis heute die barocken Tänze wiedie Courante, die Sarabande, das Menuett, die Bourrée, die Gigue oder die Passacaille in den unterschiedlichsten Choreographien überliefert.

Neben den eleganten Paartänzen für den Ballsaal wurden ab der zweiten Hälfte des 17. Jh. Kontratänze in ganz Europa populär. Ihren Ursprung hatten sie in England, wo Country Dances schon zur Zeit Elisabeth I. beim städtischen Publikum beliebt waren. 1651 gab der Verleger John Playford mit dem English Dancing Master erstmals ein Handbuch dieser Tänze heraus, das in vielen Auflagen zum Bestseller wurde. Weil die komplexen höfischen Tänze immer nur von einem Paar nach dem anderen getanzt wurden, während die anderen nur zusehen konnten, wurden die relativ einfachen, flotten Tänze für viele Paare in einer Reihe bei Bällen und auch bei Hof immer populärer und waren in ganz Europa bis ins 19. Jh. hinein beliebt. Im angloamerikanischen Raum werden sie noch heute gepflegt.

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             →  Geschichte der Kontratänze



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